Vergessene Gewalt


Tagung zur drittgr��ten faschistischen Bewegung Europas
Alexander Dworzak �ffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Universit�t Wien

Corneliu Z. Codreanu auf einem Wahlplakat 1937
(Foto: Rum�nische Staatsarchive)

Zeit: Mittwoch, 23. bis Freitag, 25. Februar 2011
Ort: Campus der Universit�t Wien, H�rsaal des Instituts f�r Osteurop�ische Geschichte (1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 3)


Rechtsextreme Massenbewegungen haben das europ�ische 20. Jahrhundert entscheidend gepr�gt. Doch nur wenig ist �ber die bedeutendste faschistische Gruppierung der Zwischenkriegszeit au�erhalb Deutschlands und Italiens bekannt, die rum�nische "Legion Erzengel Michael". Von 23. bis 25. Februar 2011 widmen sich � erstmals vereint � WissenschafterInnen aus mehreren Staaten dieser Periode bei der Tagung "'Vergessene Gewalt'. Die 'Legion Erzengel Michael' im Rum�nien der Jahre 1918/27 bis 1938" am Campus der Universit�t Wien.
St�ndig pr�sent sind die medialen Debatten �ber rechtspopulistische Bewegungen und die "Neue Rechte" in West- und Osteuropa, w�hrend die Analyse der geschichtlichen Wurzeln oft zu kurz kommt. Weder der breiten �ffentlichkeit bekannt, noch vertieft erforscht ist die rum�nische Legion Erzengel Michael (Legiunea Arhanghelul Mihail). "Dabei ist die Legion nach dem Nationalsozialismus und dem Duce-Regime Mussolinis die vermutlich bedeutendste faschistische Massenbewegung der Zwischenkriegszeit", erkl�rt Oliver Schmitt, Vorstand des Instituts f�r Osteurop�ische Geschichte der Universit�t Wien.

Von der Splittergruppe zur Massenbewegung

Gegr�ndet wurde die Legion im Juli 1927 von Corneliu Zelea Codreanu, der sie bis zu seiner Ermordung 1938 ma�geblich pr�gte. "Aus einer radikalen Splittergruppe unter F�hrung des charismatischen, quasi-religi�s verehrten "Capitans", entwickelte sich w�hrend der Weltwirtschaftskrise in den drei�iger Jahren eine Massenbewegung. Sie erfasste breite Gesellschaftsschichten mit ihrer gewaltbereiten, antisemitischen, antikommunistischen und christlich-mystizistischen Ideologie, die durch eine Revolution einen 'Neuen Menschen' schaffen wollte", so Schmitt. 1937 wurde die Legion mit 15,5 Prozent der Stimmen bei den rum�nischen Parlamentswahlen drittst�rkste Partei, K�nig Carol II. verhinderte jedoch eine Regierungsbeteiligung. Im Februar 1938 l�ste der K�nig die Regierung auf und �bernahm als Diktator selbst die Macht.

Neue Zug�nge erschlie�en

In der internationalen Faschismusforschung wird auf die Legion zwar immer wieder Bezug genommen, doch systematisiertes Wissen, das auf breiten Archivforschungen beruht, fehlt in vielen Bereichen. Erst in den vergangenen Jahren haben sich insbesondere j�ngere HistorikerInnen dem Thema mit neuen Fragestellungen und Verfahren gewidmet. Die von 23. bis 25. Februar 2011 am Campus der Universit�t Wien stattfindende Tagung f�hrt erstmals ForscherInnen aus Rum�nien, Ungarn, den USA, Deutschland, Frankreich, Gro�britannien und �sterreich zusammen. Organisiert wird die Konferenz vom Institut f�r Osteurop�ische Geschichte der Universit�t Wien gemeinsam mit dem Historischen Institut der Rheinisch-Westf�lischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und ist in die Struktur der Forschungsplattform "Wiener Osteuropaforum" der Universit�t Wien eingebettet.

Inhaltlich spannen die WissenschafterInnen einen breiten Themenbogen: So referiert Armin Heinen, Professor an der RWTH Aachen, �ber die "Wahlmaschine � Wahlkampf und W�hlerschaft der Legion". Radu Dinu (Universit�t Leipzig) spricht zum Thema "The 'Practice' of Anti-Semitic Violence in Interwar Romania" sowie Roland Clark (University of Pittsburgh) �ber "The Ladies of the Legion: Women in Romanian Fascist Communities". Oliver Schmitt analysiert in seinem Vortrag "Zum Kampf, Arbeiter!" die legion�re Mobilisierung im Arbeitermilieu.

Internationale Tagung "'Vergessene Gewalt'. Die 'Legion Erzengel Michael' im Rum�nien der Jahre 1918/27 bis 1938"
Zeit: Mittwoch, 23. bis Freitag, 25. Februar 2011
Ort: Campus der Universit�t Wien, H�rsaal des Instituts f�r Osteurop�ische Geschichte (1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 3)

�ber das Wiener Osteuropaforum

Das 2009 ins Leben gerufene "Wiener Osteuropaforum" b�ndelt geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Kompetenz an der Universit�t Wien. �ber 100 WissenschafterInnen aus sechs Fakult�ten und elf Fachrichtungen vereinen hier ihre Expertise zu Ost-, Ostmittel-, S�dosteuropa und dem Baltikum.
Webseite http://www.osteuropaforum.at

Wissenschaftlicher Kontakt
Hansfrieder Vogel, M.A.
Forschungsplattform Wiener Osteuropaforum
Universit�t Wien
1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 3 (Campus)
T +43-1-4277-230 01
hansfrieder.vogel@univie.ac.at

R�ckfragehinweis
Mag. Alexander Dworzak
�ffentlichkeitsarbeit
Universit�t Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
M +43-664-602 77-175 31
alexander.dworzak@univie.ac.at

Pressemitteilung:
Informationsdienst Wissenschaft
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